20 Jahre Wurzelzwerge mit Germaine – Ein kleines Interview

Ein solches Ur-edel-gestein hat nicht jeder Kindergarten. Wie schön, dass uns Germaine seit 20 Jahren die Treue hält.

Germaine, was war eigentlich dein Traumberuf als Kind?

Mein Traumberuf war Tierpflegerin im Zoo, Tierärztin oder Bäuerin, später Musikerin oder Schauspielerin.

Nach meinem Germanistik- und Philosophiestudium wollte ich meinen Hund, Improtheater und Klinikclown nicht mehr aufgeben und kam eher zufällig zum Waldkindergarten und zum Beruf als Erzieherin.

Wie war dein erster Arbeitstag damals bei den Wurzelzwergen?

Ich habe mein Praktikum im Herbst 2002 begonnen. Es war ein sehr verregneter Herbst. Ich war beeindruckt von den Kindern, die in ihren Matschklamotten völlig selbstverständlich im Regen saßen und spielten. Einige rutschten einen steilen Hang hinunter und kämpften sich fast unter Tränen wieder nach oben und waren unendlich stolz über das, was sie geleistet hatten.

Beim Abholen kamen die Eltern mit Säcken und stopften die Kleider komplett hinein – mit fröhlichem Gleichmut.

Die Freiheit und Selbstwirksamkeit der Kinder hat mir sehr gefallen und ich fühlte mich gleich am richtigen Platz.

Deine Warmhalteempfehlungen für den Winter sind…

…Selbstverständlich der Zwiebellook- aber nicht zu viele Schichten.

Und das Wichtigste: viel Bewegung!!!

Wurzelzwerge, das bedeutet für mich…

…Lebendiges und authentisches Zusammensein mit den Kindern, pädagogische Freiheit (ist weniger geworden, aber immer noch besser als anderswo), Natur erleben und entdecken, Freude, ein gutes Team und viel Nähe zu den Eltern – dabei auch viele Höhen und Tiefen, persönlich involviert sein, eine meiner großen Lieben im Leben.

Was bringt dich zum Lachen?

Die manchmal überraschend andere Sichtweise der Kinder, Slapstick, der plötzliche und kurze Verlust der eigenen Würde, der Kampf mit Objekten, Nudeln im Gesicht…

Vielen Dank für das Interview, Germaine!

Text: S.Schulz

Bild: S.Burger